Reise zum Mittelpunkt der Erde - oder "Man kanns ja mal versuchen!"

Einen turbulenten Nachmittag verbrachten wir mit befreundeten Tierschützern des Vereins 4animals! e.V., die ihrerseits auf der Suche nach einem passenden nordischen Hund für ein "verrücktes" bestehendes Rudel waren. Aus Dortmund angereist war also eine ganze Horde Menschen mit ihren tierischen Begleitern, um genau zu prüfen, wer sich denn nun ewig binden möchte. Und weil man ja schließlich genau wissen will, wer da mit wem am besten kann, wurde einfach eine große Spiel- und Toberunde eingeläutet, in der sich die Fellnasen und einige Schützlinge aus unserer Station dann genauer beschnuppern konnten. So wurden also für die Anreise nicht nur die beiden eigenen Hunde mitgebracht, sondern auch die anderen Vierbeiner, mit denen so viel gemeinsam unternommen wird.

Ein fröhliches Durcheinander wars, an dem Mensch und Hund eine Menge Spaß hatten, und so verging die Zeit wie im Fluge. Während sich die Zweibeiner angeregt unterhielten, sausten die Drei- und Vierbeiner ausgelassen über das Grundstück. Besonders eindrucksvoll wurde uns dann auch bewiesen, dass Hunde eine ganz eigene Vorstellung von Gartengestaltung haben, denn es wurde gebuddelt und gegraben, was das Zeug hält. Besonders die dreibeinige Hündin Lila entpuppte sich anschließend als kleines, begeistertes Erdnuckel, denn denn ihr erschienen die ausgehobenen Löcher als perfekter Rückzugsort vom Trubel des Geschehens, schließlich muss man sich ja auch mal eine Auszeit gönnen.

Nun, bis zum Mittelpunkt der Erde haben es die Rabauken dann nicht geschafft, was aber wahrscheinlich ausschließlich daran liegt, dass man ja aufhören sollte, wenn es am schönsten ist... und der Nachmittag neigte sich schneller dem Ende, als wir es selber fassen konnten. So endete der Tag mit einem abschließenden Spaziergang durch Wulfstorfs Wälder, neun ausgepowerten Hunden und einem glücklichen Taro, denn er war Derjenige, der am Besten zu den anderen Hunden und natürlich auch zu den Menschen passen wollte.

Der Abschied war dann irgendwann auch nicht mehr hinaus zu zögern und es wurden die sieben Sachen gepackt: Der Aufenthalt in Wulfstorf fand sein Ende. Mit einem glücklichen Taro im Gepäck, der den Weg in sein neues Zuhause antrat, einem zufriedenen Hunderudel, dass nun um ein Mitglied erweitert worden war und vielen strahlenden Gesichtern ging es zurück nach Dortmund. Und im September, ja wer weiss, da sehen wir uns alle vielleicht zum Huskytreffen wieder, um einen entspannten Buddel-Tag einzulegen...


Hundetaxi - oder "Wie die Polarhunde manchmal nach Wulfstorf kommen"

Ab und zu übernehmen wir auch Hunde von anderen Tierschutzvereinen, weil so ein Polarhund in unserer Station mitunter bessere Vermittlungs-Chancen hat, als in einem Tierheim oder wir holen die Hunde, die abgegeben werden, bei ihren ehemaligen Besitzern ab. Und da kommt es schon mal vor, dass einige Vierbeiner vom Süden über das Ruhrgebiet in den Norden Deutschlands chauffiert werden müssen. Damit nicht ein einzelner Fahrer die ganze Strecke alleine hinter sich bringen muss, werden Fahr-Ketten gebildet. Kürzlich war es mal wieder so weit: Vier Nordische sollten neu in Wulfstorf einziehen.

Die erste Etappe führte die Polarhunde ins Ruhrgebiet. Dort wurden sie von unserer Fahrerin in Empfang genommen. Es ist nicht immer leicht – wenn, wie in diesem Fall, ein Welpe und ein Jungspund dabei sind – alle vor der Weiterfahrt zum „Pfotenvertreten“ auszuführen, irgendwie schafft man es dann aber trotzdem. Dann gibt es noch Wasser und los geht es (sehr zum Bedauern der Fellnasen) ab in die nächste Transport-Box zur Weiterfahrt. Das Einpacken des Welpen war dann schon ein kleines Geduldspiel. Nase rein in Box, Popo in die Box – als dieser in der Box war, kam die Nase auch schon wieder raus. Aber schließlich klappte es doch noch. Begleitet von schönen Husky-Gesängen ging es also zur nächsten Etappe, nach Baunatal zu Familie Feder. Hier wurden die Hunde dann erneut aus den Boxen geholt, bekamen ein paar Streicheleinheiten, Wasser und durften sich noch mal die Pfoten vertreten. Und schon ging es leider wieder in die Boxen: Auf zur letzten Etappe!

Allerdings waren nur noch drei Hunde dabei, denn Chester wurde hier von seiner Pflegestelle in Empfang genommen. Und wenn man schon mal so eine Fahrtkette gebildet hat, wird auch gleich alles mitgenommen, was in die Station soll. Jörg und Andrea Feder hatten somit alle Hände voll zu tun, alles fachgerecht im Auto zu verstauen. Aber schließlich war es vollbracht: Die Hunde in den Boxen, die Husky-Post (frisch aus der Drucker-Presse) verstaut und noch drei Säcke mit gespendeten Handtüchern in die Zwischenräume gestopft – Na also, geht doch!

Es war sogar noch ein kleines Fleckchen für Jörgs Proviant frei. Ja und als Krönung vom Ganzen stand auf dem Beifahrersitz ein ganzes Blech von Andreas frisch gebackenem, leckeren Kirschkuchen für die guten Geister in der Station. Bestimmt konnten diese die Stärkung später gut gebrauchen – natürlich erst, nachdem die "Neuen" ins Rudel integriert worden waren. Und nachdem Jörg in Richtung Wulfstorf unterwegs und Chester mit Pflege-Herrchen abgefahren war, gab es vor der Rückfahrt noch ein leckeres Frühstück in Baunatal. Das haben sie doch wohl verdient...


Der Tierarzt zu Besuch in Wulfstorf

Nalas Welpen werden langsam größer und "gedeihen" bisher prächtig. Zum Größerwerden gehören natürlich auch regelmäßige Untersuchungen und in den letzten Tagen war unser Tierarzt Herr Freers mit seiner Helferin Bianca mal wieder bei uns vor Ort, um die Schützlinge gründlich zu durchleuchten. Wie wir gehofft haben, ist alles in bester Ordnung und auch die kleinen Stöpsel haben den CheckUp tapfer über sich ergehen lassen. Am Ende wollte der eine oder andere kleine Nordische sogar dabei helfen, den provisorisch errichteten Untersuchungstisch abzuräumen.


Hundewäsche mal anders

Husky-Rüde Alaska, der jüngst bei uns in Wulfstorf eingezogen ist, präsentierte sich bei seiner Ankunft in eher schlechtem Gesundheits- und Pflegezustand. Das Laufen bereitete ihm Anfangs größere Probleme, inzwischen ist er jedoch wieder ganz gut zu Fuß - Verzeihung, Pfote - unterwegs. Sein Fell aber ist dermaßen verklettet und verklebt, dass nach ein wenig Eingewöhnungszeit in der Station dringend Abhilfe geschaffen werden musste. Um eine Rasur zu vermeiden, ist Claudia Gäthje ihm mit Shampoo auf den Leib beziehungsweise den Pelz gerückt.

Alaska hat die Prozedur sichtlich genossen, mit lauwarmen Wasser wurde das Fell erst einmal nass gemacht. Anschließend wurde das Shampoo einmassiert, um die Verklettungen ein wenig zu lösen und das Fell geschmeidiger zu machen. Das Gard-Haarstudio hätte sicher seine helle Freude an der Aktion gehabt.

Nachdem das Shampoo wieder ausgewaschen war, ließen sich die Verknotungen einigermaßen gut herausbürsten. Es war unschwer festzustellen, dass der Pelz anscheinend seit mehreren Fellwechseln nicht mehr vernünftig herausgebürstet wurde, denn hier vereinten sich mit Sicherheit die Haare mehrere Jahre in einem verwobenen Geflecht. Und so war es auch unmöglich zu schaffen, den ganzen Alaska an einem einzigen Tag auf Hochglanz zu polieren, aber immerhin ist der Anfang gemacht und nun folgt Abschnitt um Abschnitt. Und Alaska, der alles brav und ruhig über sich ergehen ließ, hat an dieser Stelle ein riesengroßes Lob verdient!

Demnächst werden wir Ihnen Alaska auch auf unserer Seite mit den zur Vermittlung stehenden Hunden ausführlicher vorstellen, denn der ältere Husky-Rüde sehnt sich sehr nach einem schönen Zuhause und nach der Aufmerksamkeit eines Menschen, der sich mit ihm beschäftigt.


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