Sura - trotz Welpenalter schon ein Pflegefall

Obwohl erst im Februar 2013 geboren und dem Welpenalter noch gar nicht richtig entsprungen, ist Sura schon ein Fall für die Pfotenhilfe. Eine junge Frau hat Sura aus Mitleid von einem "Züchter" übernommen und es war klar, dass Sura blind ist bzw. kaum noch sehen kann. Sie hatte nicht die Möglichkeiten um Sura dauerhaft zu versorgen und bat uns deswegen, Sura aufzunehmen, was wir natürlich zusagten. Als Sura zu uns gebracht wurde, nahmen wir ein süßes kleines Husk-Mädel in Empfang, dass etwas Zeit brauchte, um sich hier zurecht zu finden. Sie wirkte in der Station jedoch überfordert und schnell war klar, dass Sura in einer Pflegestelle, wo es etwas ruhiger zugeht, besser untergebracht ist. Also zog sie um und kam etwas zur Ruhe.

Schnell stellte sich heraus, dass Suras Augen nicht das eigentliche Problem waren. Der fehlende Mittelfußknochen vorne links und das dadurch insgesamt etwas verkürzte Bein war dabei noch das geringere Übel, denn auch im Verhalten zeigte Sura mitunter Auffälligkeiten. Manches Mal war sie desorientiert, gelegentlich neigte sie zum Schnappen, an anderen Hunden zeigte sie wenig bis kein Interesse. Ein Tierarztbesuch sollte nun Klarheit über die Erkrankung bringen, doch die erste Vermutung war niederschmetternd: Die Augen selbst waren nicht das Problem ihrer angehenden Blindheit, vielmehr stand die Vermutung im Raum, dass Sura einen Wasserkopf hat - was nichts mit der Größe zu tun hat, sondern mit Wasseransammlungen im Gehirn. Eine CT wurde anberaumt, um Suras Zustand genau zu diagnostizieren. Leider bestätigte sich dabei die Annahme, wie die Aufnahmen zeigen: Sura hat starke Wasseransammlungen im Kopf, das Gehirn ist nur unterdurchschnittlich entwickelt und hat nicht genug Platz, um normal zu wachsen - genau genommen ist Sura geistig behindert und stark zurück geblieben.

Sura selbst stört all das aber überhaupt nicht. Sie ist ein glücklicher kleiner Polarhund, der Spaß am Leben hat und den Tag geniesst. Sie tobt inzwischen freudig durch den Garten, jagd auch mal den einen oder anderen Schmetterling, der direkt vor ihrer Nase flattert und sie liebt es, die Wäsche ihres Pflegefrauchens von der Leine zu angeln. Ihre naive Unbekümmertheit ist bemerkenswert und erfreulich, aber natürlich weiss Sura auch nicht, dass sie "anders" ist. Und ihrer Lebensqualität tut das überhaupt keinen Abbruch, immerhin hat sich Hündin Taysa, die ebenfalls in der Pflegestelle untergebracht ist, Suras Erziehung angenommen.

UPDATE

In ihrer Dauerpflegestelle hat Sura sich inzwischen recht gut eingerichtet - sie wird langsam erwachsen. Natürlich ist ihre Entwicklung anders als die "normaler" Welpen, doch Sura arrangiert sich mit den Situationen - ebenso, wie sich ihre Pflegefamilie mit Suras Eigenheiten arrangiert und soweit wie möglich auf ihre Bedürfnisse eingeht. Besonders die Pubertät ist für Sura eine schwierige Zeit, denn sie hat schnell Stress und kann nicht viele Eindrücke gleichzeitig verarbeiten. Ganz besonders wird das deutlich, wenn Sura Ausflüge unternimmt - sie dreht dann so hoch, dass sie tagelang nicht mehr zur Ruhe kommt, was ihrer Gesundhet natürlich nicht unbedingt zuträglich ist. Es können Kleinigkeiten sein, die Sura aus der Bahn werfen: seltsame Lichtverhältnisse, stärkerer Wind - Dinge, die einem eigentlich nicht unbedingt auffallen, weshalb wir froh sind, Sura in einer sehr einfühlsamen Pflegestelle zu wissen. Damit die Nordische auch mal abschalten kann, beschränkt man sich nun auf das, was Sura kennt und gibt ihr einfach noch mehr Zeit, in "ihrer Welt" mehr Erfahrungen zu sammeln und Sicherheit zu bekommen.

Für Sura ist es ganz besonders wichtig, dass sie einen festen Rahmen hat - und genau den findet sie hier. Wie schrieb ihr Pflegefrauchen: "Wir Menschen und Tiere hier im Haus sind uns sicher, dass Sura niemals ein ganz normaler Hund werden wird. Ich glaube, dass das weniger an ihrer Erkrankung liegt, sondern mehr dem Umstand zu schulden ist, dass sie ihre Sozialisierungsphase irgendwie verpasst hat. Wir Menschen und Tiere hier im Haus sind uns aber ebenso sicher, dass wir viel Freude an Sura haben und nach und nach ein Leben aufbauen werden, in dem alle Beteiligten glücklich und integriert sind. Ich freue mich immer, wenn sie kleine Schritte nach vorne macht. Neulich war sie das erste Mal auf dem Sofa. Kein Mensch würde sich darüber freuen, wir aber schon! Denn Noa und Kalle dürfen auch aufs Sofa, die Katzen sowieso und wenn sie das mal ausprobiert, ist das doch ein weiterer Schritt in Richtung Normalität... Und so kommt ein Schrittchen zum anderen."

Eine Entwicklung hin zu einem "normalen" erwachsenen Polarhund wird Sura wahrscheinlich nicht machen, in irgendeiner Weise wird sie immer pflegebedürftig bleiben. Auch lässt sich nicht vorhersagen, welches Alter Sura erreichen wird - extrem alt wird sie wohl eher nicht werden. Trotzdem möchten wir natürlich, dass Sura ihre Zeit ganz besonders intensiv genießen kann und dass sie eine gute medizinische Versorgung erhält. Sura würde sich sehr darüber freuen, wenn Sie sie ein Stück auf ihrem Lebensweg begleiten und eine Patenschaft für sie übernehmen, die ihr weiterhin ein unbekümmertes und fröhliches Dasein ermöglicht.

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