Heulende Wölfe in Wulfstorf

Nein, Wölfe waren es nicht, die an jenem verregneten Wochenende im Mai 2006 in Wulfstorf heulten – aber jede Menge Huskys.

Freitag, 19. Mai – es war soweit. Anläßlich des 2. Wulfstorfer Husky-Treffens machten wir uns auf den langen Weg gen Norden. Die Vorfreude war groß. Endlich konnte ich all die Leute, mit denen ich bisher nur Emailkontakt hatte, persönlich kennenlernen. Um 17 Uhr angekommen sind wir erst einmal zur Pension gefahren um einzuchecken und kurz auszuruhen. Danach ging es gleich zum Platz auf dem das Treffen stattfand.

 Dort angekommen stellten wir uns erst einmal vor. Danach waren die Hunde an der Reihe. Tapfer haben sie die Strecke von 500 km durchgehalten ohne zu murren und jetzt sollten sie ihren wohlverdienten ausgedehnten Spaziergang bekommen. Daß dieser länger wurde als geplant, ahnte bis dahin noch keiner…..

Jörg war ebenfalls gerade dabei mit Kinok, Perla und Gringo zum Spaziergang aufzubrechen, also schloß ich mich mit unseren Hunden an. Wir liefen, unterhielten uns und kämpften gegen das Leinengewirr an. Irgendwann hat Jörg Kinok abgeleint, damit das Leinenwirrwarr nicht mehr ganz so schlimm war. “Das schöne an einem blinden Hund ist, dass er bei seinem Rudel bleibt….”.  Dumm nur, wenn das Rudel nicht beim blinden Hund bleibt…..  Wir gingen also unseres Weges und bogen irgendwann ab. Nach ca. 10 Minuten strammen marschierens (es hatte zwischenzeitlich wieder angefangen zu regnen), bemerkte Jörg, dass Kinok nicht mehr bei uns war. Also liefen wir die Strecke wieder zurück, bis zu der Stelle, an der wir Kinok das letzte mal bewußt wahrgenommen hatten. Kein Kinok weit und breit. Kein Rufen, kein Suchen – nichts half. Kinok blieb verschwunden. Was tun. Zu Zweit und mit den restlichen Hunden im Schlepptau gestaltete sich die Suche doch recht schwierig. Also zurück zum Zeltplatz, Hunde abliefern, Fahrrad und weitere Hilfe holen. Jörg suchte mit dem Fahrrad den einen Teil der Strecke ab und ich begleitete Andrea (Kinoks Frauchen) in die andere Richtung. Vielleicht kommt uns Kinok ja entgegen. Was wir zu dem Zeitpunkt nicht wußten – wir bogen ab und Kinok lief gerade aus weiter. Er konnte uns also gar nicht entgegen kommen……

Ausgerüstet mit Handys haben wir versucht uns gegenseitig auf den neuesten Stand zu bringen - wer sich wo aufhielt und ob Positives zu berichten war. Die Nerven waren gespannt und der schlechte Handyempfang machte es nicht besser. So hatte sich keiner das Wochenende vorgestellt. 1 Stunde später ungefähr kam dann er erlösende Anruf. Jörgs suche mit dem Fahrrad war erfolgreich. Er hatte Kinok wieder!!! Ich schätze, jedem von uns ist in diesem Moment ein zentnerschwerer Stein vom Herzen gefallen. Nun konnte das Wochenende beginnen. Lange hielt ich an diesem Abend jedoch nicht durch. Um 22 Uhr war es soweit – die lange Fahrt und die Suche nach Kinok forderten ihren Tribut. Meine Augen wurden schwer. Zudem hatte ich auch noch klatschnasse Füße hatte und wollte nur noch eins – zur Pension und ins Bett.

 Samstag Morgen – wieder Regen. Langsam fange ich an und nehme das Wetter persönlich. Aber was soll’s -- echte Huskymenschen kennen kein schlechtes Wetter. J J

Nach einem ordentlichen Frühstück sind wir wieder zum Zeltplatz, den anderen beim Frühstücken zusehen. Danach begann der Vortrag von Dr. Freers zum Thema Erste Hilfe. Sehr informativ kann ich nur sagen. Die Hunde allerdings fanden es offensichtlich gar nicht so toll, dass sich die Menschen ohne sie im Zelt aufhielten und stimmten allesamt kurz zu einem schaurig schaurig schönen Heulkonzert ein – daher der Titel dieses Artikels. 

 Nach dem Mittagessen ging’s dann los. Gruppen wurden gebildet und eine Art “Wettspaziergang mit Einlagen” konnte beginnen und irgendwie hatte das Wetter kein erbarmen mit uns. Der Regen wollte einfach nicht aufhören. Egal – wir sind Huskymenschen……

 Nach dem Spaziergang war ausruhen angesagt -- neue Kraft schöpfen für den Abend. Außerdem mußten die soeben verbrannten Kalorien wieder nachgeschoben werden. Schließlich sollte an diesem Wochenende ja niemand an Gewicht verlieren. Die Würste, Salate und Kuchen kamen also wieder zum Einsatz….. So verging ein weiterer verregneter aber dennoch schöner Tag in Wulfstorf.

 Sonntag Morgen – immer noch Regen. Jetzt nehm’ ich’s aber wirklich persönlich. Egal – wir sind ja Huskymenschen….

Nach einem ordentlichen Frühstück haben wir uns wieder auf den Weg zum Zeltplatz gemacht. Als bekennendes Mitglied der “Fraktion Weicheier”, das lieber in einer Pension mit Bett und vier festen Wänden übernachtet, möchte ich an dieser Stelle meine Bewunderung für all die Leute ausdrücken, die dem Regen getrotzt haben und tapfer in ihren Zelten übernachtet haben….

 Vor der Abfahrt gab’s noch einmal Gelegenheit einen schönen langen Spaziergang in der Gruppe zu machen und endlich hatte auch das Wetter etwas erbarmen mit uns. Es hörte tatsächlich auf zu regnen.

 Aber auch das schönste Wochenende geht einmal zu Ende und so mußten auch wir die Heimreise antreten. Angereist sind wir voller Spannung und Vorfreude. Abgereist sind wir mit zwei zufriedenen Hunden, die eine Menge Eindrücke zu verarbeiten hatten und mit einer schönen Erinnerung an dieses Wochenende.

 Achim, Ulli, Christian, Heike, Claudia:  Danke - es hat uns sehr gut gefallen. Wir freuen uns schon auf das nächste Treffen mit den heulenden Wölfen in Wulfstorf. Nehmt es als Versprechen, Drohung oder Warnung: WIR KOMMEN WIEDER…! J J

 Liebe Grüße

Martina, Tobias, Mika und Kira