Haltung & Pflege: Grundlagen der Erziehung

Erziehung? Sicher werden Sie bereits oft gehört haben, wie schwer Polahunde zu erziehen sind, dass sie einen ausserordentlichen Sturkopf haben und ohnehin tun und lassen, was sie wollen. Nun, sicher sind Husky und Co nicht so leicht zu erziehen wie viele andere Hunderassen, das bedeutet jedoch nicht, dass man sämtliche Versuche gleich von vornherein unterlassen sollte. Wenn Sie sich eingehend mit Ihrem Polarhund beschäftigen, wird es Ihnen sicher auch gelingen, ein gesundes Maß an Erziehung zu erreichen und aus Ihrem vierbeinigen Hausgenossen einen angenehmen Mitbewohner zu machen.

Konsequenz! Die wichtigste Disziplin bedeutet: Liebevolle Konsequenz. Sie sollten darauf achten, dass Ihr Polarhund einen gegebenen Befehl auch ausführt, und zwar ohne Druck und Zwang, sondern mit Geduld und Audauer. Ändern Sie bestehende Regeln nicht und dulden Sie keine Ausnahmen: Wenn Sie zum Beispiel nicht möchten, dass Ihr Hund auf dem Sofa oder im Bett liegt, dann sollten Sie das von Anfang an unterbinden und auch keine Ausnahmen zulassen. Der Hund kann nicht verstehen, warum das mal erlaubt sein sollte und mal nicht.

Name. Zu allererst sollten Sie lernen, Ihren Polarhund immer mit seinem Namen anzusprechen. Sprechen Sie mit heller und freundlicher Stimme, damit Ihr Hund seinen Namen immer mit etwas Positiven in Verbindung bringt. Auch wenn Sie einen Befehl geben, sollten Sie den Hund vorher beim Namen rufen, damit er sich auch angesprochen fühlt. Das kann besonders dann hilfreich sein, wenn Sie mehrere Hunde besitzen oder häufiger Spielgruppen oder Hundewiesen aufsuchen, auf denen sich auch andere Hunde befinden. Ihr Polarhund soll schließlich begreifen, wann ein Befehl für ihn gemeint ist.

Lob & Tadel. Loben Sie Ihren Polarhund immer freudig und überschwänglich, wenn er etwas richtig gemacht hat. Vermeiden Sie Situationen, in denen Sie Ihren Hund bestrafen, arbeiten Sie lieber mit positiver Bestätigung. Generell sollten Sie mit Bestrafungen sehr vorsichtig und äußerst sparsam sein: Ein Hund versteht es nicht. Kommt er zum Beispiel erst nach langem Rufen angelaufen und Sie haben sich schon grün und blau geärgert, so loben Sie ihn dennoch über den Klee hinweg und geben Sie ihm ein Leckerlie. Eine Bestrafung würde er als Strafe für sein Kommen deuten und sich beim nächsten Mal sicher überlegen, ob er freudig zu Ihnen zurück kehrt. Ihr Polarhund soll wissen, dass es sich lohnt, zu Frauchen oder Herrchen zurück zu laufen.

Strafe! Eine "Bestrafung" Ihres Hundes sollten Sie vermeiden - genauer gesagt sollten Sie Situationen meiden, in denen Ihrer Meinung nach eine Bestrafung notwendig wäre. Belohnen Sie Ihren Polarhund lieber, wenn er etwas richtig gemacht hat, als ihn bei Fehlverhalten zu strafen. Das wird Ihnen und dem Hund viel mehr Freude bereiten und der Lerneffekt ist definitiv nachhaltiger.

Aus! Einer der ersten Befehle, den Ihr Polarhund wahrscheinlich kennen lernen wird, ist "Aus", "Nein" oder "Pfui". Wenn er das erste Mal mit einem Schuh, den Socken oder einem schönen Stück Brot (an das Sie gar nicht mehr gedacht haben) an Ihnen vorbei läuft, sollten Sie eines dieser Worte gebrauchen, um dem Hund klar zu machen, dass Sie diese Idee nicht so gut finden. Bieten Sie dem Polarhund statt dessen eine Alternative an: Für den Schuh oder die Socke gibt es ein Spielzeug, für das Brot einen Leckerli. Als guter Hundehalter sind Sie ja bestens gerüstet und haben beides im Haus. Allerdings sollte der Tag nicht nur aus Verboten bestehen, es ist Ihre Aufgabe dafür zu sorgen, dass das Leben Spaß macht.

Sicherheit! Geben Sie Ihrem Polarhund Sicherheit! Diese Regel ist fast so wichtig wie die Konsequenz. Ihr Hund beobachtet Sie immer genau und er wird spüren, wann und in welcher Situation Sie sich unsicher fühlen. Vermeiden Sie solche Situationen. Der Polarhund muss merken, dass Sie stets sicher handeln, sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und dass Sie jeder Lage gelassen und souverän entgegen sehen. Nur so kann auch Ihr Hund gelassen und souverän werden. Handeln Sie also stets besonnen und entschlossen. Wenn Sie feststellen, dass Ihr Polarhund unsicher oder ängstlich auf etwas reagiert, gehen Sie nicht darauf ein. Streicheln Sie ihn nicht und versuchen Sie nicht, ihn zu beruhigen, denn dann fühlt er sich in seinem Verhalten bestärkt.

Welpe. Wenn Sie einem Welpen ein neues Zuhause geschenkt haben, so sollten Sie wissen, dass er im Alter zwischen 8 und 16 Wochen die Sozialisierungsphase mitmacht und in dieser Zeit besonders aufnahmefähig ist. Während dieser Zeit ist es besonders wichtig, dass der kleine Polarhund Kontakt zu Artgenossen hat (Welpenspiel- und Prägegruppen). Ebenso sollten Sie ihn während dieser Phase an Umwelteinflüsse wie Geräusche (Strassenverkehr) oder Gerüche gewöhnen, mit ihm lernen, dass das Überqueren von Holzbrücken oder das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln was ganz Feines ist und das es Zuhause eine klare Ordnung gibt, an der sich alle Mitglieder Ihrer Familie orientieren.

Problemhund. Wenn ein Polarhund zum Problemhund wird, sind nicht selten seine Bedürfnisse der Auslöser dafür. Deswegen sollten Sie stets dafür sorgen, dass Ihr Hund ausgelastet ist, Anschluß an sein Rudel (Ihre Familie) hat und artgerecht beschäftigt wird. Zum Einen spielt dabei natürlich die Bewegung eine Rolle, zum Anderen sollte der Polarhund jedoch auch geistig gefordert werden. Wenn er sich langweilt, wird er versuchen, einen Ausgleich zu schaffen und beginnt dann möglicherweise damit, Auffällgkeiten in seinem Verhalten zu zeigen. Sei es durch das Zerlegen von Teilen der Wohnungseinrichtung, Heulen und Bellen oder sogar durch Aggresionen anderen Hunden oder Menschen gegenüber. In einem solchen Fall sollten Sie Ihre Haltung überdenken und versuchen, den Hund auszulasten. Wenn die Auffälligkeiten nicht auf die Haltung zurück zu führen sind sondern möglicherweise im Vorleben des Hundes begründet sind, sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Oftmals wird das Verhalten des Hundes von seinem Halter völlig falsch gedeutet und ein Hundetrainer bzw. eine Hundetrainerin kann unkompliziert für Abhilfe sorgen.

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